Montag, August 06, 2012

Maison Aglaia als E-Book

Eine lange Geschichte kurz erzählt, so könnte man zu Maison Aglaia sagen. Die Idee dazu entstand vor vielen Jahren während eines Südfrankreich-Aufenthalts, und meine Tochter war damals noch so klein, wie in der Geschichte. Es war diese typische was-wäre-wenn Frage, die man sich abends beim Wein in der Provence stellt. Ich liess mir alle möglichen Anekdoten, die ich tatsächlich so oder ähnlich erlebt hatte, durch den Kopf gehen. Warum nicht daraus eine Novelle bzw. einen Roman machen? Über die Jahre wurde immer mal wieder eine Episode mit einem neuen Gast angefügt. Doch dann starb meine Tochter und ich konnte das Manuskript nicht mehr anfassen, obwohl es doch inhaltlich eigentlich kaum etwas mit ihr zu tun hatte. Nachdem nun einige Jahre vergangen waren, raffte ich mich zu einer Veröffentlichun auf, inspiriert durch die Möglichkeiten des E-Books.

Sonntag, Juli 29, 2012

Facebook Autorenseite

Es gibt jetzt auch eine Autorenseite von Burkhard P. Bierschenck bei Facebook.

Dienstag, Juni 19, 2012

E-Books schalten in den nächsten Gang

Nachdem das E-Book nun schon zum Alltag gehört, lohnt es sich, als Autor jetzt mal eine Art Resümee zu ziehen. Angespornt von diversen Erfolgsstories von Autoren, die ihr E-Book selbst verlegt haben, technisch ja bei z.B. Amazon kein Problem mehr, habe ich das auch mal ausprobiert. Nach sechs Monaten ist das Ergebnis, es funktioniert, die E-Books werden gekauft, das verdiente Honorar landet pünktlich jeden Monat auf dem Konto.  Gut ist dabei, dass man auch mit kürzeren Werken - früher Novellen genannt - arbeiten kann. Da werde ich nun versuchen, jeden Monat irgend etwas zu veröffentlichen, ob Kurzgeschichtensammlung, ob Novelle, eine neue Folge eines Fortsetzungsromans, egal, Hauptsache Nachschub, damit die Honorare beständig fließen. Damit es für die Leser kein Durcheinander gibt, wird für jedes Genre ein anderes Pseudonym verwendet.

Sonntag, März 18, 2012

Kohle für alle - endlich bei Social Networks kassieren!

Es ist gut zu beobachten, dass alle Autorenverbände und die Verlage gemeinsam gegen die zynischen Urheberrechtspläne der Pratenpartei und der Grünen Front machen. Es kann einem schon die Galle hochtreiben, wenn man beobachten muss, wie eine Horde wildgewordener IT-Junkies eiskalt den Autoren und Komponisten ihr (meist sowieso mageres) Einkommen klauen will, denn um nichts anderes geht es hier. Und wer profitiert davon? Mit Milliarden die sich im Hintergrund die Hände reibendenden Internetriesen wie Google, Facebook usw. Man sollte den Spieß mal umdrehen und fordern, dass nicht nur jeder Urheberrechtsinhaber, sondern überhaupt jeder Nutzer dieser Social Networks direkt von Google, Facebook usw. bezahlt werden sollte, denn durch die Daten und Aktivitäten der Nutzer können die zig-Milliarden ja erst verdient werden, also sollten sie daran auch beteiligt werden. Also, registrieren und sofort kassieren! Wie wäre denn das?

Mittwoch, Februar 01, 2012

Neue E-Books

Das E-Book-Zeitalter eröffnet neue Möglichkeiten, denn neben Romanen kommen nun auch die kürzeren Novellen und Kurzgeschichten wieder zu Ehren. Ich habe einen Gedichtband veröffentlicht: http://www.amazon.de/Blutige-Glut-ebook/dp/B006V3W4S6/ref=sr_1_1?s=digital-text&ie=UTF8&qid=1328108034&sr=1-1

Donnerstag, März 03, 2011

Social Media

Die verschiedenen Kanäle, wie facebook, twitter oder YouTube sind interessant, kosten aber viel Zeit. Immerhin findet man mich dort:
http://www.youtube.com/watch?v=N6dWCvkFEF0&playnext=1&list=PL436B3F72EDF84B9E

Samstag, September 04, 2010

In Kürze

Das Schreiben macht wieder Spaß - am Manuskript, nicht im Blog!

Dienstag, April 20, 2010

Jubiläum

Angeblich ist es ja ein einschneidender Moment im Leben, wenn man 60 wird, will heiß, man geht nun auf die Siebzig. Wie schon bei früheren Jubiläen merkt man ... nichts. Gut, mal abgesehen von mehr oder weniger geistreichen Gratulationen und Wünschen, bei denen ich zuweilen mit einem "Nee, ich bin noch nicht inkontinent!" gegensteuern musste. Ansonsten eitel Sonnenschein, im Herzen und draußen am Himmel. Also dann, Kenavo!

Samstag, Januar 02, 2010

Nouvelle Année

Das Jahr 2010 verspricht interessant zu werden. Es ist schon sehr lange her, dass ein Jahr mit so viel Unsicherheit begann, mit zur Schau getragenem Optimismus und gleichzeitiger Ratlosigkeit. Da darf man wirklich gespannt sein.

Samstag, August 22, 2009

Warum immer mehr feige Onliner?

Eine der weniger erfreulichen Zeitgenossen sind Forums-Junkies, also Typen, die sich in zahlreichen Foren gleichzeitig herumtreiben und dort stets mit den Anspruch auf letztgültige Wahrheiten andere Diskussionsteilnehmer niederbügeln. Natürlich anonym. Mr. an Mrs. Wichtig sind einfach feige. Das wäre nicht weiter schlimm, wenn es nicht manchmal Grenzen überschreiten würde, Grenzen zur Beleidigung, zum Rufmord. Für mich ist das zuallerst mal mieses Benehmen, eine katastrophale Kinderstube, und im weiteren ein schlichter Mangel an Zivilcourage. Auch das ist die vielbejubelte "neue" Welt.

Samstag, April 18, 2009

Warum Historische Romane?

Eigentlich gibt es doch bereits genug Abenteuergeschichten in und aus allen Epochen, wozu also den Bücherstapel noch höher werden lassen? Weil es zu viele mittelmäßige historische Geschichten gibt. Man ist immer auf der Suche nach neuen Perlen, und die finden sich zuweilen doch noch. Die schönsten unter ihnen sind aber die uralten Legenden, z.B. die keltischen Sagen und Mythen. Kein moderner Roman kann das übertreffen.

Samstag, Dezember 13, 2008

Das kleinere Übel

Da hat mich auf meinen letzten Politiker-Rundumschlag jemand angejammert und gemeint, es gäbe doch auch ein paar positive Ausnahmen. Ja, die gibt es wohl. Obwohl ich mich frage, wie viele davon im Politikeralltag noch auf der Strecke bleiben, wenn mal wieder der nächste faule Kompromiss mitgetragen werden muss, um ein angeblich wichtigeres Ziel nicht zu gefährden. Ein eklatantes Beispiel waren doch die Vorgänge in der Hessen-SPD. Die Abgeordnete Metzger, man mag sie mögen oder nicht, hat etwas eigentlich völlig normales gemacht, sie wollte nach der Wahl das tun, was sie vorher gesagt hatte. Standhaft zu bleiben, hat sie ihre Politkarriere gekostet. Das sagt eigentlich alles aus über den Zustand unserer Parteien, denn in den anderen Gruppierungen gab es über die Jahre ähnlich Beispiele. Nur wer sich moralisch korrumpieren lässt und im richtigen Moment mit der Meute heult, macht politische Karriere. Wieso erwarten wir dann allen Ernstes von solchen Leuten mehr als vom kleinen Trickbetrüger in der Fußgängerzone? Wenn man die Leute fragt, was sie denn so wählen würden, dann erntet man Seufzer und erhält immer öfter die Auskunft „Das kleinere Übel!" Vielleicht sollte man eine Partei dieses Namens gründen, könnte Erfolg haben.

Samstag, Dezember 06, 2008

Draußen im Lande...

Der Herbst der Demokratie, das wäre ein guter Buchtitel für das, was sich in den westlichen Demokratien seit einigen Jahren abzeichnet, ganz vorne mit dabei ist Deutschland. Hierzulande hat sich eine Polit-Oligarchie bequem in Parteigremien und Parlamenten eingerichtet. In unserer "Parteiendemokratie" bestimmt längst nicht mehr das "Volk", sondern eine Handvoll Parteitagsdelegierte, wer uns regiert. "Kreise" und "Seilschaften" und "Lobbyisten" sind das Salz in dieser ungenießbaren Soße.
Wenn ich in den Medien den Satz "Die Menschen draußen im Lande..." höre, dann kocht mir das Blut. Was bedeutet dieser verräterische Satz? Der ihn sagt, ist drinnen, im Warmen, finanziell gesicherten, einflußreichen Polit-Olymp - die anderen sind "draußen im Lande", wo es sozial kälter wird und wo neoliberale Geschäftemacher Milliarden verzockt haben und nicht etwa kleinlaut geworden sind, sondern weiter von der Notwendigkeit zur Privatisierung schwafeln und unverdrossen Schrottaktien zu Zukunftsgaranten hochjubeln. Und was machen unsere Politprofis in den Parlamenten, im Hauptberuf meist erfolglose Lehrer, lausige Beamte und Juristen, die nach dem Examen sofort Berufspolitiker werden wollten? Diese "Experten" haben die Demokratie heruntergewirtschaftet, bis nur noch ein Torso übrig blieb. Wie ein Baum, der im Inneren von Parasiten ausgehöhlt wird. Aber - von Links bis Rechts - verlogen in TV-Talkshows über Politikverdrossenheit jammern, das können sie, diese karrieregeilen Heuchler.

Freitag, Mai 09, 2008

Geschmacksfrage

Ich habe einen schlechten Geschmack. Doch, doch, jetzt weiß ich es. Ganz sicher. Ich lese gerne Bücher, die in Feuilletons, nee, nicht schlecht wegkommen, sondern (Steigerung!) gar nicht erwähnt werden. Nicht gut, nicht schlecht, einfach nicht zur Kenntnis genommen. Wumm. Du dummer Underdog, Leser von schlechtem, ach, Quatsch, indiskutablem Geschmack. Das müssen aber ganz gefährliche Igittigitt-Romane sein, die ich da lese. Nein, keine Pornos, die sind heute feuilleton-geadelt, auch kein Jung-Literaten-Gestammel, diese „Werke" sind „trotz sprachlicher Schwächen" und „Langeweile" durchaus feuilletonfähig.
Nein, ich lese gerne ganz normale Romane - ordentlich komponierte Bücher, flüssig geschrieben, ohne sprachliche Schwächen, mit eigenem Stil, lebendigen Figuren, menschlichen Eigenheiten, oft einer Prise Humor und einem nachvollziehbaren, stimmigen Plot. Also weder Trash noch Underground. Stinknormal eben, schriftstellerische Alltagskost. Öfter sogar Autoren-Namen, die man trotzdem schon mal gehört hat.
Und dann öffne ich meine überregionale Tageszeitung, gehe auf die Literaturseite und denke Wersndas und lese, dass das neue Werk eines jungen, vom Redakteur gnädig besonnten Hoffnungsträgers zwar irgendwie nicht so recht befriedige, sprachlich etwas holprig sei, am Kitsch entlang schramme (hier milde als ein gewolltes Stilmittel erkannt), die Handlung nicht so ganz stimmig sei (nun ja, die Kunst des Unvollkommenen) und die Figuren auch nicht recht überzeugten (also kurz, eigentlich ist das ganze Buch Mist), aber dennoch (oder gerade deswegen?) zu großen Hoffnungen Anlass gebe. Äh? Wie wir nutzenorientierten Banausen sagen würden – wo ist denn nun bei einer solchen Rezension der Mehrwert für den Leser? Buch Scheiße, aber lesenswert, oder wie? Ob gut oder schlecht, ich habe nichts gegen fundierte Kritiken, aber dämliches Geschwätz, nein!
Geradezu naivpromihörig ist dagegen die Ansicht einer Podcasterin, die neulich treuherzig verkündete, dass sie ihrer Kollegin, der ein neuer Erzählband besonders gut gefallen hatte, nicht zustimmen könnte, weil sie nur „bekannten" Autoren zugestehen könne, Erzählbände zu veröffentlichen.
Whow! Irre! Da bleibt einem die Spucke weg. Frei nach einem Bulettenbrater "Ich liebe es!"

Samstag, März 08, 2008

Schmökerzeit

As time goes by, das neue Jahr hat schon wieder die ersten Wochen abgespult. Die Tagesarbeit (oder wie man so sagt, der Brotberuf) läßt kaum Zeit zum Schreiben, also reicht es gerade mal für Story-Konzepte, und die fließen reichlich, auch gut. Wenn man sich erst mal mit Fantasy und historischen Stoffen beschäftigt, ist es überraschend, wie leicht sich Plots dafür finden lassen. Dummerweise sind gute, straff erzählte Geschichten eigentlich kaum viel länger als 350 Seiten, während in diesen Genres 600 bis 800 Seiten-Schmöker erwartet werden. Leider merkt man das den Büchern oft an, es gibt keine geraden Wege, sondern man schickt den Leser über schier endlose Serpentinen zum Gipfel. Wem es da erfolgreich gelingt Längen zu vermeiden, der ist sicher ein Meister, aber davon gibt es nur wenige. Zum Glück für viele Autoren ist das Schmöker-Publikum aber nicht sehr streng in der Beurteilung und verzeiht manchen unnötigen Schlenker. Was solls, die Autoren, die "dem Affen Zucker" geben und munter drauf los schwadronieren, haben eigentlich völlig recht.

Dienstag, Oktober 23, 2007

Buchmessesplitter

Nachdem ich einige Tage Zeit hatte, um über die Ereignisse bzw. Nicht-Ereignisse der Frankfurter Buchmesse nachzudenken, verdichtet sich der Eindruck des Vorjahres, dass es sich hier um eine in ihrer derzeitigen Struktur völlig überholte Veranstaltung handelt. Mag sein, dass die großen Verlage Ihre Autoren-Stars paradieren lassen, um sich an der Presseberichterstattung zu weiden (obwohl die Stand- und Partykosten vermutlich höher waren, als dieselbe Menge gekaufter Redaktion, ach nee, das heisst ja jetzt Advertorial, gekostet hätte. Also betriebswirtschaftlich nicht gerade der grosse Hit. Aber Verlagsmenschen sind ziemlich eitel und wollen sich selbst auch mal in den Blitzlichtern sonnen, und das darf dann schon mal was kosten.
Angeblich werden da ja auch Lizenzen gehandelt. Nee, stimmt nicht ganz, da werden meist Lizenzverträge klargemacht, die bereits vor der Messe ausgehandelt worden waren. Statt Messebeteiligung ein paar Emails? Das Ergebnis wäre wohl das Gleiche. Aber ausländische Verleger reisen eben auch gerne an und da muss dann der Popanz Lizenzen hochgehalten werden.
Noch was? Ach ja, das Sortiment, vulgo die Buchhändler. Die wenigen, die kamen und sich interessierten, jammerten über die wackelnde Preisbindung und versicherten sich gegenseitig ihrer uneingeschränkten Solidariät. Wenn man sowas z.B. von sogenannten Parteifreunden hört und das jeweilige Ergebnis sieht, dürfte die Preisbindung vermutlich keinen Ewigkeitswert mehr haben. Große Verlage wünschen die Preisbindung sowieso mit allen Tricks zum Teufel, und selbst kleine Verlage beginnen langsam zu begreifen, dass das Sortiment ihnen zuwenig hilft. Der Wegfall der Preisbindung würde zwar Risiken für die kleineren Verlage bringen, aber im Internetzeitalter eben auch einige Chancen, die möglicherweise höher einzuschätzen sind. Man wird sehen.
Ja also, um auf den Eingangsgedanken zurückzukommen, die Frankfurter Buchmesse müsste sich ändern, bzw. noch besser, die Verlage müssten vom Sortiment völlig abgekoppelte Buchmessen veranstalten, und zwar echte Publikumsmessen, auf denen Bücher direkt verkauft werden können. Natürlich würden die Sortimenter gequält aufheulen. Für viele kleinere Verlage aber, die der Buchhanfdel schnöde links liegen läßt, wären mehrere regionale Verkaufsmessen eine echte Chance, ihre Bücher besser an den Mann bzw. die Frau zu bringen. Darüber sollte man mal ernsthaft nachdenken.

Sonntag, Juni 03, 2007

Bloggen - aber was?

Irgendwie war mir monatelang nicht nach einem Blogbeitrag zumute. Während die jüngere Generation scheinbar mühelos alle ihre Gedanken im Blog mitteilt, kostet das uns über Fünfzigjährigen doch immer noch etwas Überwindung. Weniger wegen der Scheu, Gedanken mit anderen zu teilen, als vielmehr der Meinung, dass nicht jede Banalität ins Netz geschrieben werden muss. Tägliche Befindlichkeiten, schön und gut, aber nicht jedes gedankliche Wehwehchen muss doch gleich breitgelatscht werden, oder? Oder doch? In manchen Blogs beschleicht mich das Gefühl, weil der/die Einsame nicht mehr allein gegen die Wand reden will, hackt er/sie eben alles in den Blog. Das Problem habe ich aber nicht, weil mich genügend Gesprächspartner live umgeben. Wozu dann noch bloggen? Um meinen Lesern etwas mitteilen? Dazu sind eigentlich meine Autorenseiten da, und immer wieder auftretende Probleme, die zu zeitlichen Verzögerungen von Projekten führen (können) haben mich gelehrt, nur wenig über ungelegte Eier zu berichten. Natürlich könnte ich berichten, dass ich mich ernsthaft frage, ob für einen fantasievollen Autor das Thema Fantasy etwas sein könnte/sollte? Fantasy in grauer Vorzeit mit Feen, Drachen, Orks, Elben usw. klingt für mich nach einer Fortsetzung des Märchenerzählens (gute Sache!) mit brutaleren Mitteln (zweifelhafter). Der Herr der Ringe hat mich vor allem wegen der endlosen Kämpfe und Schlachten eher abgestoßen. Muss man denn wirklich so sehr im Blut waten, um eine gute bzw. erfolgreiche Fantasy-Geschichte zu erzählen? Kenner der Szene werden mir vermutlich sofort Gegenbeispiele nennen, aber der Blick ins Internet läßt mich den Verdacht nicht loswerden, dass Horror und Fantasy eine starke Verbindung eingegangen sind. Da würde es mich, als altem Rebellen, natürlich schon reizen, eine Fantasy-Erzählung zu erschaffen, die zwar nicht völlig ohne jede Gewalt ist (ich bin ja nicht naiv), aber die ihre möglichst sparsame Ausübung etwas subtiler darstellt und generell mit weniger brachialen Mitteln arbeitet, aber dennoch spannend ist.

Montag, Oktober 02, 2006

Toskana

Beinahe wäre ich der Toskana zum Opfer gefallen. Jenem Land, aus dem Poeten und korrupte Päpste ebenso kommen, wie Wein, Käse und Olivenöl bester Qualität, jenem Land, in dem Unterkünfte in restaurierten Palazzi gefunden werden, in dem man in lauschigen Zypressen-Alleen lustwandeln und von hohen Terrassen über dunstige Täler in den Abend träumen kann. Beinah war es soweit, aber leider mußte ich nach wenigen Tagen wieder zurück ins Oktoberfest-bierselige München, wo ich auch wieder an kernige, granitgesäumte, unendliche Strände der Bretagne und Crepes mit Cidre und frische Meeresfrüchte denken kann. Verflixt noch mal, beide Landschaften haben etwas, erinnern uns daran, dass es neben allen Häßlichkeiten des täglichen Lebens, die schönen Dinge sind, die unsere Seele leise berühren.

Samstag, September 23, 2006

Gar nicht so schlecht

Irgend so ein Intellektueller oder Redakteur oder hochmögender Geistesriese hat neulich mal wieder festgestellt, die Jugend von heute sei gar nicht so schlecht. Die Herablassung troff von seinen Lippen wie ... ach, lassen wir das. Es war jedenfalls mal wieder das rituell wiederkehrende Ärgernis der Bezichtigungen und Beschwichtigungen. Dieser Generationenkonflikt hört vermutlich erst auf, wenn die Sonne verlischt. Andererseits ist es putzig zu beobachten, was die Jugend heute alles für „neu“ hält. Geschichtskenntnisse sind eben so eine Sache. Nun ja, die Schulbildung ist durch die vereinten Anstregungen aller Bildungspolitiker der BRD seit ihrem Bestehen zu einem schwammigen Etwas geworden, irgendwie da, aber auch irgendwie nicht fassbar. Neben der PISA-Studie kann man selbst täglich seine eigenen Studien betreiben, etwa – im Fernsehen. Wenn Günther Jauch Fragen stellt, die früher einem Quartaner nur ein müdes Achselzucken entlocken konnten, so bieten heute Leute mit abgeschlossener akademischer Ausbildung vor einem Millionenpublikum ihre ahnungslos-ängstlich aufgerissenen Münder der allgemeinen Belustigung dar. Oder diese Straßenbefragungen, die regelmäßig irgendweclhe tumben Typen vorführen, die bei Gesundheitsreform an schimmelige Marmelade denken. Sicher eine willkürliche Negativauswahl. Dennoch scheint Bildung immer mehr nur noch Glückssache zu sein. Irgendwann behauptet ein Jüngling vermutlich, der sich an Computerspielen gebildet hat, als brandneue Erkenntnis. der Krieg sei wieder die Ultima Ratio der Politik und nicht weiter tragisch. War da früher mal was ...?

Samstag, Juni 17, 2006

Aus dem deutschen Jammertal

Man ist ja richtig froh, dass hier erste Optimismus-Pflänzchen zu blühen beginnen, selbst dort, wo gar kein Grund dazu besteht. Egal, mit der Devise "Hoffnungslos, aber nicht ernst" kommt man oft besser durchs Leben. Nur im deutschen Krimi ist das noch nicht so richtig angekommen. Wird wohl auch leider nie richtig ankommen.
Warum darf ein Polizist oder Privatschnüffler eigentlich kein fröhlicher, zupackender, optimistischer Naturbursche sein? Warum kein lässiger Genießer von Wein, Mode und Kultur? Warum keine lustige, quasselnde Modepuppe? Warum kein frecher Zyniker, der dennoch immer wieder leichtfüßig die Kurve kriegt? Warum kein Mensch mit intakter Beziehung, fröhlicher Familie, netter Oma? Warum schleichen bei uns vorwiegend diese gestörten Jammergestalten herum, diese psychisch Geschädigten, diese Säufer, diese Scheidungswaisen, diese dumpfen Provinzler, diese düster-romantisch an der Welt verzweifelnden Stöhner? Diese larmoyanten, am Wohlstand zerbrechenden Weicheier? Wenn doch wenigstens etwas mehr Humor dabei wäre! Da bin ich ja schon richtig dankbar für einen Autor wie Andreas Izquierdo, der so etwas ähnliches wie die Leichtigkeit des Seins mit Augenzwinkern rüberbringt.
Ich habe vor vielen Jahren mal eine Reihe von San-Antonio-Krimis gelesen (nein, das war kein Cowboy, nur ein von einem französischen Professor ersonnener frecher Großstadtbulle), das war erfrischend, witzig, frech, zynisch, arrogant, blödelnd, leichtfüßig und zeigte dennoch alle menschlichen Abgründe in den Pariser Hinterhöfen. Das war ein Serien-Schreiber wie Simenon, dessen Maigret zwar nachdenklich, aber auch kein Jammerlappen war. Sowas würde ich mir mehr für den deutschen Krimi wünschen, diese Leichtigkeit, die keineswegs banal sein muss. Aber ich fürchte, jeder tapfere Versuch dazu würde von unseren humorlosen Kultur-Tempelwächtern mit flammendem Rezensionsschwert niedergemetzelt, bonjour tristesse! Mit ein Grund, warum ich Frankreich liebe, die können und wollen das alles gleichzeitig haben, wie erfrischend!

Montag, Juni 05, 2006

Grrrr...

Da hab ich doch gerade das Buch der hochgelobten und preisgekrönten Autorin A.P. gelesen. Es hat mich hilflos ärgerlich gemacht, denn dieses Buch hat mir wieder mal demonstriert, dass der deutsche Zeitgeist (oder wie man das nennen soll) auf larmoyantes Psychogeschwätz abfährt. Da jammert sich eine (natürlich etwas musikalisch ungebildete) Kommissarin (Freund hat ne Frittenbude, oh Mann!!!) durch das Buch und verfolgt eine telegene Mörderin, zu der das elegische Verhältnis irgendwo zwischen platonischer Lesbe und netter Intellektuellen-WG-Genossin einzustufen ist. Und dann verjuckelt sich das Ganze zu den rumänischen Zigeunern, pardon Sinti, die irgendwie böse aber lieb, schlau aber simpel sein sollen, oh je... Aber gleichzeitig ist schon noch wichtig, ob man Markenware trägt und das angesagteste Parfüm kennt. Gut, am Ende gibt's noch ein wenig Kinderarbeit im Weinberg und ein verrottetes Pflegeheim, ein killender Pfleger mit Helfersyndrom und noch weitere Klichees. Dennoch bleibt alles irgendwie verworren, irgendwas mit unkontrollierten Wutanfällen, bischen Schuld und Sühne, Kindersuche, verkorkste Liebe und so. Ich hätte dieses wirre Werk am liebsten in die Ecke gepfeffert und einen guten alten Chandler hervorgeholt. Aber sowas macht man ja nicht, sondern erweist diesem begnadeten literarischen Talent seine Reverenz. Geschmackssache, ich mag die straight erzählten Hammett-Stories oder einen harten Ian Rankin oder den toughen Horst Eckert einfach lieber. Von gut erzählten Geschichten ohne übertriebene Hausfrauenpsychologisiererei wird mich so leicht kein neumodischer deutscher Kritiker abbringen.

Dienstag, Mai 16, 2006

Friedliche Welt


Am Jahresanfang fragte mich jemand hoffnungsvoll, ob ich auch in 2007 wieder eine Anthologie ausschreiben wolle. Erst dachte ich, nein, nicht schon wieder hunderte Einsendungen lesen müssen. Dann erzählt mir heute ein Freund von einem Blog mit angeblich ziemlich hinterfotzigen Verdächtigungen. Ich lese da rein und lache nur. Aber dann denke ich, wenn ich jetzt tatsächlich beleidigt reagierte und keine Anthologie mehr herausbrächte, dann würde sich dieser arme Mensch das noch triumphierend auf seine Fahnen schreiben. So weit geht meine Freundlichkeit denn doch nicht. Also werde ich doch wieder eine nette Kurzgeschichtensammlung herausbringen und jetzt erst recht meinen Spaß dabei haben.

Montag, Mai 15, 2006

Anonymus schlägt zu

Zu den Eigenheiten des Internets gehören die vielen anonymen Meinungsäußerer, die mit großem Vergnügen in Foren und Blogs polemisch gegen jedermann/frau zu Felde ziehen. Meinungen zu äußern, ist natürlich gutes demokratisches Recht eines jeden Bürgers. Polemiken und Verdächtigungen in die Welt zu setzen, um anderen bewußt zu schaden, sich aber feige anonym zu verstecken, stellt einen bedauerlichen Mißbrauch dieses Rechtes dar, weil der/die Angegriffene keinerlei Möglichkeit bekommt, z.B. falsche Tatsachen richtig zu stellen. Wie gesagt, eine bedauerliche Zeiterscheinung, die man achselzuckend abtun sollte. Meist geht man nicht fehl in der Annahme, dass es sich um Leute handelt, die irgendwo zwischen giftspritzenden Feiglingen und Psychopathen anzusiedeln sind. Und mit dieser Gewißheit kann man solche armen Würstchen milde belächeln und ihre Bösartigkeiten fast als einen Ritterschlag betrachten.

Sonntag, Mai 14, 2006

Lesungen haben es in sich

Zu den witzigen, aber auch erschreckenden Dingen, die man als Autor erlebt, gehören Lesungen. Was früher eine hehre Dichterlesung war, ist heute heute eine Autorenlesung, ein Poetry-Slam oder ein simples Event geworden. Lesungen landauf, landab, gut für die Autoren, manchmal erbaulich für die Teilnehmer, manchmal aber nur ein Ärgernis. Das fängt bei den Veranstaltern an, die als Cafe-Besitzer oder Hotel-Portiers natürlich ihr "Hauptgeschäft" im Auge haben. Was dann dazu führt, wass der arme Autor - wenn er Pech hat, ohne Mikro, dafür mit Piepsstimme gesegnet - gegen "Zwei Schoko, ein Vanille" oder "Wir hatten ein Doppelzimmer rserviert!" anlesen muss. Geschenkt, blöder Autor, sei froh, dass Du überhaupt irgendwo dein Geschreibsel vokal absondern darfst.
Mit etwas Glück - und das hatte ich diesmal auf der Criminale in Koblenz- liest man in einer netten Kneipe, die voll von interessierten Leuten ist, die Bedienung nimmt Bestellungen nur in den Pausen entgegen und die Leute beschränken ihr Gequatsche auf ein Minimum. Wenn man dann noch ein paar Lacher, ordentlichen Schlussapplaus und guten Buchverkauf mitnehmen darf, dann macht das Autorendasein auch wieder Spaß.

Freitag, Januar 13, 2006

Ausklinken

Als ich eines Morgens in der Bretagne am Meer stand, die Brandung sich an den Felsen zu meinen Füßen brach und die durch die Wolkenlöcher Lichtspiele aufs Meer zaubernde Sonne nur wenig Wärme spendete, da fühlte ich mich weit weg, obwohl alles hautnah war, die Gischt bis in mein Gesicht spritzte und der kalte Wind an mir zerrte. Weit weg nicht von München, nicht von der Arbeit, sondern weit weg von mir selbst. Da stand eine leere Hülle und ich sah verwundert einen Mann mit zerzausten Haaren und versteinertem Gesicht am Ufer stehen. Wie ein Foto war das, eingefroren irgendwie.

Sonntag, September 04, 2005

Literatur online

Neulich las ich, dass die Bedeutung der klassischen Literaturkritik in Tageszeitungen zuungunsten von Konkurrenten aus dem Internet abnimmt. Prima! Ich war schon früh der Meinung, dass die Erfindung des PC und erst recht des Internet eine Demokratisierung des literarischen Lebens nach sich ziehen würde. Heute kann praktisch jeder schreiben und veröffentlichen und e-books verkaufen, die klassischen Großverlage beherrschen zwar noch das Feld, aber an den Rändern bröckelt es erkennbar.
Literarische Plattformen, Foren und Blogs bereichern die Diskussion und ermöglichen Autoren die Profilierung über kleine Communities, nach dem Motto, lieber in einem (digitalen) Dorf ein gefragter Autor, als ein an den Türen der Groß-Kritiker/Verlage bettelnder Nobody. Texte online zu veröffentlichen ist schon normaler Alltag geworden. Hörtexte im Internet nehmen ebenfalls zu. Die regionalen Online-TV-Programme mausern sich. Bin mal gespannt, wann kleine Theatergruppen oder Schulen ihre ersten Stücke in Video-Streams online stellen? Vermutlich längst, ich hab's nur noch nicht entdeckt, oder?

Zeit und Zeitmangel

Zu den lästigen Dingen im Leben eines Autors gehört die Tatsache, dass die Zeit für das Schreiben eingeschränkt wird durch eine unendliche Fülle anderer Tätigkeiten. Es sind dazu zwar schon viele scherzhafte Zeitpläne aufgestellt worden, an deren Ende stets natürlich gar keine Zeit übrig bleibt, also muss wohl ein Geist das ganze Zeug verfaßt haben. Vielleicht sollten voll in einem Brotberuf stehende Autoren daher lieber nur Kurzgeschichten verfassen? Oder Haikus? Oder auf Schlaf verzichten und im Delirium schreiben?

Sonntag, Januar 23, 2005

23. Januar 2005 Blog-Start

Ich möchte meine Leser in diesem öffentlichen Tagebuch an meinen Gedanken und Ideen teilhaben lassen - und natürlich auch ein Feedback bekommen.