Samstag, Dezember 13, 2008

Das kleinere Übel

Da hat mich auf meinen letzten Politiker-Rundumschlag jemand angejammert und gemeint, es gäbe doch auch ein paar positive Ausnahmen. Ja, die gibt es wohl. Obwohl ich mich frage, wie viele davon im Politikeralltag noch auf der Strecke bleiben, wenn mal wieder der nächste faule Kompromiss mitgetragen werden muss, um ein angeblich wichtigeres Ziel nicht zu gefährden. Ein eklatantes Beispiel waren doch die Vorgänge in der Hessen-SPD. Die Abgeordnete Metzger, man mag sie mögen oder nicht, hat etwas eigentlich völlig normales gemacht, sie wollte nach der Wahl das tun, was sie vorher gesagt hatte. Standhaft zu bleiben, hat sie ihre Politkarriere gekostet. Das sagt eigentlich alles aus über den Zustand unserer Parteien, denn in den anderen Gruppierungen gab es über die Jahre ähnlich Beispiele. Nur wer sich moralisch korrumpieren lässt und im richtigen Moment mit der Meute heult, macht politische Karriere. Wieso erwarten wir dann allen Ernstes von solchen Leuten mehr als vom kleinen Trickbetrüger in der Fußgängerzone? Wenn man die Leute fragt, was sie denn so wählen würden, dann erntet man Seufzer und erhält immer öfter die Auskunft „Das kleinere Übel!" Vielleicht sollte man eine Partei dieses Namens gründen, könnte Erfolg haben.